Über mich
Seit langer Zeit beschäftige ich mich mit alternativen Formen des Heilens. Diesem Interesse bin ich in den vergangenen Jahren verstärkt nachgegangen. Ich besuchte vor allem Kurse in Jin Shin Jyutsu und im Geistigen Heilen nach Otmar Jenner.
Im Oktober 2016 nahm ich an einem Einführungskurs im Handauflegen bei Anne Höfler am Benediktushof in Holzkirchen teil. Bei dieser Praxis des spirituellen Heilens hatte ich unmittelbar das Gefühl: Ich bin angekommen! Es folgten 2017 ein Vertiefungskurs bei Elsbeth Herberich, ebenfalls am Benediktushof, und von Oktober 2017 bis Juli 2018 das Jahrestraining Handauflegen bei Ursula Krimmel in Markdorf am Bodensee. Dieses Jahrestraining führte zu eindrucksvollen Erfahrungen, über die Worte nur schwer Auskunft geben können. Im Jahrestraining 2018/2019 und 2019/2020/21 hatte ich die Möglichkeit, zu hospitieren. Auch diese jeweils sieben Wochenenden boten wieder Raum für wundervolle Erfahrungen, für die ich sehr dankbar bin. Das Jahrestraining 2021/2022 gab mir ein viertes Mal die Gelegenheit, zu hospitieren, Erfahrungen zu sammeln und den unendlichen Raum des Einen zu betreten, in dem wir ausnahmslos alle zuhause sind. Handauflegen ist, wie Ursula Krimmel es einmal formulierte, Friedensarbeit. So empfinde ich es auch, und dieser Aufgabe widme ich mich mit ganzem Herzen.
Im Jahr 2019 nahm ich von Anfang Mai bis Ende November am Vorbereitungskurs zum Lebens- und Sterbebegleiter des Johannes-Hospiz e. V. Wedding-Reinickendorf teil. Von Februar 2020 bis Juni 2021 bot ich das Handauflegen im stationären Bereich des Hospizes im Rahmen des Ehrenamtes an.
Das Handauflegen in alter christlicher Tradition im Namen Jesu berührt unseren Seelengrund. Es erinnert uns daran, wer wir sind: heil, ganz und eins, verbunden und nicht getrennt. Wird die Seele auf diese Weise berührt, kann Heilung geschehen. Heilung für die Seele, für den Geist, Heilung für den Körper.
Ich lege die Hände in dem Bewusstsein auf, dass nicht ich es bin, der Heilung bringt, sondern dass ich lediglich ein Kanal bin für die göttliche heilende Kraft. Was geschieht, kann ich nicht beeinflussen, sondern nur in Demut und Vertrauen geschehen lassen. Hier gilt das Vertrauen in das "Dein Wille geschehe" und darin, dass die heilende göttliche Kraft ohne Bedingungen und ohne Einschränkungen fließt.
„Heilt die Kranken (…), und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.“ (Lukas, 10,9) Diese Worte sind Auftrag und Ziel des Handauflegens im Namen Jesu. Diese Aufgabe betrachte ich als eine Gnade, der ich mich mit Freude widme.
Wir bitten für den Menschen, dem wir die Hände auflegen, und für uns:
Möge die göttliche heilende Kraft durch uns fließen, uns reinigen, stärken, heilen, uns erfüllen mit Liebe, heilender Wärme und Licht, uns schützen und führen auf unserem Weg. Wir danken dafür, dass dies geschieht. Amen.
Spiritualität
Mein Erleben als Kind, noch vor der Einschulung: Ich sitze in einem kleinen Wagen und fahre in ein strahlendes Licht. Ich löse mich auf im Licht und werde eins mit ihm. Gefühle tiefsten Glücks und Friedens umfangen mich. Es geschieht immer wieder, ohne dass ich es willentlich herbeiführen kann. Und dann ist es irgendwann vorbei. Das unmittelbare Erleben, das Einssein mit dem All-Einen will sich nicht mehr einstellen. Die Erinnerung daran aber geht nie verloren. Die Sehnsucht, die ich in dem portugiesischen Wort "saudade" noch viel besser ausgedrückt finde, bleibt. Saudade - das ist die Erinnerung an mein Zuhause. Dass ich nie aus diesem Zuhause weggegangen bin, dass es vollkommen ausgeschlossen ist, das Zuhause zu verlassen, weil ich es bin, verstehe ich erst später. Erst einmal ist da: saudade: Etwas ist anwesend, obwohl es abwesend ist. Es soll wieder da sein, das Licht und die Freude und das Glück. Daher beginne ich früh, zu meditieren, nach innen zu gehen, die Stille zu suchen und zu finden, aus der alles entspringt. Während meines Studiums beschäftige ich mich intensiv mit christlicher und im Rahmen des Judaistik-Studiums mit jüdischer Mystik. Ich gehe den Yoga-Weg und komme irgendwann zum Zen-Buddhismus. Liebe auf den ersten Blick, bis heute. Der Weg führte zu außergewöhnlichen Erfahrungen, für die ich sehr, sehr dankbar bin. Dankbar bin ich den Lehrerinnen und Lehrern, die mich immer wieder an die Hand genommen haben. Über ein Jahrzehnt lang besuche ich regelmäßig Sesshin in der Rinzai-Zen-Tradition. Ein Koan folgt dem nächsten. Doch dann: Kein Suchen mehr. Kein drängendes Erreichen-Wollen. Weil es nichts zu erreichen gibt. Der Kreis hat sich geschlossen. Ich bin da, wo ich immer gewesen bin. An dem Nicht-Ort, der Nicht-Zeit, ich bin tanzende Leere, ein Licht als Teil des Lichtes, ewiges Jetzt. Ohne Worte, ohne Schweigen. Weder Ich noch Nicht-Ich.
Doch Vita contemplativa und Vita activa müssen sich die Hand geben, heute mehr denn je. Das Handauflegen ist für mich die Brücke zwischen beiden Haltungen. Es geht darum, in Liebe und Mitgefühl dem Schmerz des/der anderen zu begegnen und in Achtsamkeit den Weg zu weisen, den jede Seele kennt: zum Frieden, zur Liebe, zum Glück. Zum Einssein. Wir sind spirituelle Wesen in einem materiellen Körper. Unsere Essenz kann nicht leiden, es sind die Beschränkungen, die unsere Sinneswahrnehmungen, unsere Vorstellungen, unser Wollen, unser Glaube an ein inhärent existierendes Ich uns auferlegen, die zum Leiden führen. Doch es gibt Wege, die hinaus führen, wenn wir unserer "Saudade" folgen, der Sehnsucht nach dem, was anwesend ist, obwohl es abwesend ist.
Mögen alle Wesen in Frieden und in Freude leben! Mögen alle Wesen Liebe und Mitgefühl erfahren! Mögen alle Wesen glücklich sein! Möge Frieden sein! Möge Freude sein! Möge Liebe sein!
Das Gesetz (mit der Terminologie aus „Ein Kurs in Wundern“)
1. Die unendliche Liebe, der unendliche Friede und die unendliche Freude Gottes strahlen aus dem Innern meines Herzens, wo er lebt. Ich brauche mich nur an ihn zu wenden, und alle Angriffsgedanken und Kümmernisse schwinden dahin, während ich seine grenzenlose Liebe zu mir akzeptiere.
Angriffsgedanken sind alle Ego-Projektionen, mit denen wir die Welt in das verwandeln, was wir zu sehen glauben. Letztlich ist es ein Traum. Aber das, was wir zu sehen glauben, ist nicht wahr und nicht wirklich. Um die Welt, wie sie wirklich ist, zu sehen, bedarf es eines fundamentalen Perspektivenwechsels. Wie ist der zu erreichen? Nun, zum einen, indem wir erkennen:
2. Die unendliche Liebe, die unendliche Freude, der unendliche Frieden Gottes, der mich schuf, sind, was ich bin.
Dann:
3. Mit der grenzenlosen Liebe, der grenzenlosen Freude, dem grenzenlosen Frieden, die aus meinem Herzen strahlen, schaue ich auf alles, was ist. Und alles, was ist, schaut mit grenzenloser Liebe, grenzenloser Freude und grenzenlosem Frieden auf mich zurück in der vollkommenen Einheit.
Wenn ich mit den Augen der Wahrheit sehe, die in meinem Herzen ist, erkenne ich, dass es nur das Eine gibt, den einen Christus, den einen Buddha, die eine Essenz, das Eine - egal, welchen Begriff wir dafür wählen -, der alles ist. Zwischen „mir“ und „dem Anderen“ gibt es dann keine Distanz mehr. Dualität ist verschwunden.
Das ist der Blick Gottes, der mit meinen Augen die Welt sieht, wie sie ist. Das sind meine Augen, die mit den Augen Gottes die Welt sehen, wie sie ist: Licht, Liebe, Frieden, Freude.
Im Handauflegen vollziehen wir genau diesen Prozess. Wir sagen: „Möge die göttliche, heilende Kraft durch uns fließen“. Mit dieser Gestimmtheit vollziehen wir bereits Wundervolles, indem wir die Tür des Erinnerns öffnen. Möge die göttliche, heilende Kraft durch uns fließen: Durch uns, die wir diese göttliche, heilende Kraft sind. Mit dieser Liebe schauen wir auf den Menschen, dem wir die Hände auflegen und erfahren die wundervolle Einheit, indem uns die Liebe, die wir geben, gegeben wird. So vollzieht sich Einheit in Liebe. Diese Einheit ist vollkommene „Gesundheit“, denn im strahlenden Licht des Einen kann keine „Krankheit“ sein. „Heilen“ ist, im „Anderen“ die Erinnerung an das zu wecken, was er oder sie wesenhaft ist. Dann ereignen sich Freude, Frieden, Glück im unendlichen Raum des Einen. Das Göttliche kann keine Krankheit sehen, weil es nicht krank ist. Uns ist es gegeben, das Vollkommene, das wir sind, zu erkennen und zu sein. Hierin liegt unsere innerste Berufung: Wir sind das Licht der Welt. Wir sind der Frieden, wir sind das Eine, neben dem es kein Zweites gibt.